Von der Weltgesundheitsorganisation wurde die Palliativmedizin 2002 als „[…] Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, die mit den Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen, und zwar durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, Einschätzen und Behandeln von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art“ definiert.
Behandelt werden u.a. fortgeschrittenen Erkrankungen aus dem onkologischen Formenkreis wie z.B. Krebs, aber auch fortgeschrittenen internistische und neurologische Erkrankungen.

Palliativmedizin sollte aber nicht erst dann zum Einsatz kommen, wenn „nichts anderes mehr getan werden kann“, sondern sie kann die konventionellen Therapieverfahren durchaus ergänzen. Dabei liegt das Hauptziel dieser Behandlungsform v.a. in der Wiederherstellung und dem Erhalt von Lebensqualität, frei nach dem Zitat von Cicely Saunders, einer der wichtigsten Vorreiterinnen der Palliativmedizin: „Nicht dem Leben mehr Tage hinzufügen, sondern den Tagen mehr Leben geben.“

Dies setzt eine individuell auf die Bedürfnisse des Patienten und seiner Angehörigen abgestimmte Behandlung voraus, um ein den Umständen entsprechendes „normales“ Leben zu ermöglichen, angepasst an die krankheitsbedingten Grenzen.

Um dies möglich zu machen, bedarf es einer sensibel abgestimmten Schmerztherapie und Symptomkontrolle (z. B. gegen Übelkeit, Verstopfung, Luftnot, Fatigue). Selbstverständlich ist für uns dabei die Zusammenarbeit in einem multiprofessionellen Team, beispielsweise mit den behandelnden Haus- und Fachärzten, Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten sowie Psychologen, Sozialarbeiten und Seelsorgern. Dies erfolgt sowohl im stationären Bereich (örtliche Palliativstationen und Hospize) als auch im ambulanten Setting (regionale Palliativ- und Hospizdienste).

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Erscheinungsdatum

29. Oktober 2019

Thema

Behandlungsspektrum, Palliativmedizin, P