Das Ganglion stellatum, auch Sternen-Ganglion genannt, liegt in der Halswirbelsäule rechts und links paarig vor dem Querfortsatz des 6. Halswirbelkörpers (s.a. Ganglion stellatum – Wikipedia).

Ein Ganglion ist eine Ansammlung von Nervenzellkörpern. Im Falle des Ganglion stellatum handelt es sich dabei um vegetative Nerven, und zwar hauptsächlich um Anteile des sympathischen Nervensystems. Diese Nervenfasern regeln u.a. die Durchblutung und Schmerzentstehung in ihrem Versorgungsgebiet; durch deren vorübergehende Ausschaltung möchte der Schmerztherapeut also Schmerzen in einem Gebiet lindern, das in etwa dem gleichseitigen Arm, dem oberen Brustkorb, dem Hals und einer Kopfhälfte entspricht. Die Lokalisation des Ganglion stellatum ist anhand anatomischer Landmarken möglich; vor allem bei schlanken Menschen ist der Querfortsatz des 6. Halswirbels auch gut tastbar.

Die Infiltration erfolgt mit Lokalbetäubungsmitteln und ggf. auch mit Opioiden. In diesem Falle spricht man dann von einer ganglionären Opiatapplikation (GlOA).

Es lässt sich unschwer erraten, dass in der Gegend dieses Ganglions funktionell wichtige Organe liegen, wie z. B. die Halsschlagader, der Kehlkopf, die Speiseröhre
und die Luftröhre. Die Ganglion-Stellatum-Blockade wird daher nur unter permanenter und kompletter Überwachung durchgeführt (Puls, Blutdruck, Sauerstoffmessung im Blut).

Indikationen für diese Technik sind die hartnäckige postzosterische Neuralgie (hyperlink) oder auch ein CRPS (hyperlink) im Kopf- und Halsbereich.

Manchmal lässt sich eine Drosselung der Aktivität des o.g. Ganglions auch durch die „Transcutane elektrische Nervenstimulation“ (TENS) in der Technik nach Jenkner erreichen. In diese Technik wird der Patient bzw. seine Angehörigen durch das Therapeutenteam eingewiesen.

Die Wegefähigkeit ist nach der Stellatumblockade für 24 Stunden aufgehoben. Der Patient sollte also an dem Tag, an dem er eine solche Blockade bekommt, nicht am Straßenverkehr aktiv teilnehmen und auch keine komplizierten Maschinen bedienen, also auch in aller Regel nicht mehr arbeiten. Daher stellen wir für berufstätige Patienten an diesem Tag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus. Patienten, die diese Behandlung erhalten, müssen sich demzufolge auch nach Hause transportieren lassen, da die mangelnde Verkehrstüchtigkeit auch den öffentlichen Personennahverkehr einschließt. Transporte bezahlen die Krankenkassen leider nur dann, wenn eine eingeschränkte Gehfähigkeit durch das Merkmal aG in einem Behindertenausweis attestiert wird.

Weitere Arten von invasiven Methoden

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Erscheinungsdatum

29. Oktober 2019

Thema

Behandlungsspektrum, Invasive Methoden, S