Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Kopfschmerzform. In der Regel tritt der Spannungskopfschmerz über eine Dauer von 30 Minuten bis zu einer Woche episodenartig auf. Charakteristisch für diese Art des Kopfschmerzes ist in der Regel eine beidseitige Lokalisation von leichter bis mittelstarker Intensität. Bei körperlicher Belastung kommt es zu keiner signifikanten Schmerzzunahme, d.h. die übliche Tagesaktivität wird durch den Schmerz kaum beeinflusst. Übelkeit und Erbrechen treten nicht auf, Licht- und Lärmempfindlichkeit kann auftreten.

Beim körperlichen Untersuchungsbefund sind außer einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit im Schulter-Nacken-Bereich keine weiteren Auffälligkeiten zu finden.

Mögliche Ursachen der Spannungskopfschmerzen sind :

  • Störung körpereigener Schmerzabwehrsysteme
  • Psychosozialer Stressfaktoren
  • Angst
  • Depression
  • Funktionsstörungen des Kauapparates
  • Muskulärer Stress

Bei häufiger Schmerzmitteleinnahme kann der episodische Spannungskopfschmerz in einen Dauerkopfschmerz übergehen.
Bei multifaktorieller Ursache steht beim Spannungskopfschmerz eine nicht medikamentöse Behandlung im Vordergrund, und zwar vor allem eine der folgenden:

Bei psychischen Begleitstörungen ist an eine psychotherapeutische oder psychiatrische Mitbehandlung zu denken.

Die medikamentöse Behandlung spielt bei der Therapie des Spannungskopfschmerzes eher eine untergeordnete Rolle. Insbesondere sollten Medikamente nicht häufiger als 10 Tage im Monat eingesetzt werden; ansonsten droht ein medikamenteninduzierter Dauerkopfschmerz. Insbesondere freiverkäufliche Medikamentenkombinationen sind nicht ratsam: am ehesten sind noch Ibuprofen, Aspirin und Paracetamol jeweils in reiner Form, also ohne die Beimengung von Codein oder Coffein, zu empfehlen.

Zur Prophylaxe des Spannungskopfschmerzes, insbesondere chronischem Kopfschmerz vom Spannungstyp, werden Antidepressiva zur Schmerzdistanzierung eingesetzt.

Aufgrund der Tatsache, dass der Spannungskopfschmerz deutlich „weniger konkret“ als die Migräne ist, ist er meist auch schwieriger zu therapieren.

Weitere Arten von Kopfschmerzen

Clusterkopfschmerz

Typische klinische Merkmale eines Clusterkopfschmerzes sind einseitige Lokalisation im Augen-, Stirn-, und Schläfenbereich Attackendauer von 15-180 Minuten…

CPH

Typische klinische Merkmale der chronischen paroxysmale Hemikranie sind einseitige Lokalisation im Augen- und Schläfenbereich: Attackendauer von 2-45 Minuten Starke Intensität…

Medikamentenkopfschmerz

Medikamenten-induzierter Kopfschmerz kann bei insgesamt 1-2% der Allgemeinbevölkerung durch regelmäßige Einnahme von Schmerz- und Migränemittel vorkommen…

Migräne mit Aura

Prinzipiell unterscheidet sich die Migräne mit Aura nicht wesentlich von der ohne Aura (hyperlink). Bei dieser Form der Migräne kommt es zusätzlich zu sog. Aura-Symptomen vor Einsetzen…

Migräne ohne Aura

5-20% der Bevölkerung leiden unter Migräne, wobei Frauen etwa viermal häufiger davon betroffen sind. In bis zu 70 % der Fälle liegt bei einer Migräneerkrankung eine familiäre…

Erscheinungsdatum

22. Oktober 2019

Thema

Krankheitsbilder, Kopfschmerzen, S