5-20% der Bevölkerung leiden unter Migräne, wobei Frauen etwa viermal häufiger davon betroffen sind. In bis zu 70 % der Fälle liegt bei einer Migräneerkrankung eine familiäre Veranlagung vor. Meist tritt die Migräne im 20.-30. Lebensjahr zum ersten Mal auf.
Bei der Migräne handelt es sich um eine Kopfschmerzform mit meist einseitiger Lokalisation und einer Schmerzdauer von 4 bis 72 Stunden. Der Schmerzcharakter wird in der Regel als pulsierend und pochend beschrieben. Typisch für die Migräneattacke ist das Auftreten von Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Geruchs und Lärmempfindlichkeit.
Bei den –sehr seltenen- Migräneformen, die überwiegend oder ausschließlich menstruationsgebunden auftreten, kann die Menopause zum Beenden der Migräneattacken führen. In der Regel begleitet die Migräneerkrankung jedoch den Patienten auf seinem weiteren Lebensweg.
Attackenkupierung
Medikamentös können die Migräneattacken mit Analgetika (hyperlink) wie ASS, Paracetamol, Naproxen und Novaminsulfon in Kombination mit Medikamenten gegen Übelkeit eingesetzt werden.
Bei nicht ausreichender Wirksamkeit insbesondere bei ausgeprägten Nebenwirkungen und hoher Schmerzintensität stehen des weiteren Triptane zur Verfügung (Suma-, Nara-, Zolmi-, Riza-, Ele- , Frova- und Almotriptan). Mittlerweile spielt die Behandlung mit Ergotaminpräparaten nur noch eine untergeordnete Rolle.
Prophylaxe
Bei gehäuftem Auftreten von Migräneattacken und hoher Schmerzintensität sollte ggf. an eine prophylaktische Behandlung gedacht werden, um die Attackenfrequenz und die Schmerzintensität deutlich zu reduzieren. An Prophylaktika stehen zur Zeit ß-Blocker, Flunarizin, ggf. Valproinsäure (hyperlink) und Amitryptilin (hyperlink) sowie Topiramat (hyperlink) , zur Verfügung. Seit neuestem stehen auch neu entwickelte Antikörper zur Verfügung ( sog. CGRP-Antikörper ), die eine extrem geringe Nebenwirkungsrate bei sehr guter Hauptwirkung aufweisen. Diese Medikamente sind allerdings extrem teuer und dürfen daher nur verwendet werden, wenn 4 verschiedene andere Prophylaktika keine ausreichende Wirkung zeigten.
Weitere Therapieverfahren
Auch alle Therapieverfahren mit nicht-medikamentösen Methoden sollten in jedem Falle ausgenutzt werden, da sie häufig in Kombination mit den medikamentösen Verfahren zu einer signifikanten Verbesserung der Situation führen können.
Hierfür kommen vor allem Akupunktur (hyperlink), die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson (hyperlink)sowie ein Schmerzbewältigungstraining (hyperlink) in Frage.