Bei bestimmten Krankheitsbildern die mit erhöhter Medikamenteneinnahme einhergehen, kann es sinnvoll oder sogar unumgänglich sein, vor Beginn der Therapie, manchmal sogar vor Beginn der Diagnostik, einen ambulanten Medikamentenentzug durchzuführen.

Dieser Medikamentenentzug sollte sinnvollerweise nicht „kalt“ stattfinden, sondern unter dem Schutz einer zuvor einzuleitenden antidepressiven Dauermedikation. Diese Medikation dient in diesem Falle nicht einer Behandlung einer Depression, sondern man macht sich einen guten Nebeneffekt dieser Medikamente zunutze. Sie dämpfen nämlich auf hervorragende Weise die Unruhe und die Gier des Körpers nach dem Medikament, dessen Entzug hier durchgeführt werden soll. Im Falle des häufigsten Krankheitsbildes, das mit einer übermäßigem Schmerzmittelgenuss einhergeht – dem medikamenteninduzierten Kopfschmerz – werden 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen, da Antidepressiva auch der Prophylaxe (Vorbeugung) des Spannungskopfschmerzes dienen, der häufigsten Ursache für einen medikamenteninduzierten Kopfschmerz.

Das Antidepressivum, das am häufigsten verwendet wird, ist Doxepin. Aber auch andere Antidepressiva wie Amitriptylin oder Mirtazapin können ebenso verwendet werden.

Die Einnahme von Antidepressiva wird mitunter auch von der vorübergehenden Einnahme eines Schmerzmittels begleitet, dass sich allerdings von dem vorher eingenommenen unterscheiden sollte.

Während der Zeit des Entzuges sind engmaschige Arzt- Patienten- Kontakte sowie das genaue Führen eines Schmerzkalenders eine unabdingbare Voraussetzung.

Der ambulante Medikamentenentzug findet seine Grenzen häufig da, wo Tranquilizer und/oder Opiate ins Spiel kommen. Hier ist meist ein stationäres Vorgehen zu bevorzugen.

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Erscheinungsdatum

29. Oktober 2019

Thema

Behandlungsspektrum, Entzugsbehandlung, E